zurNatur
DiakonieArt Klinik Diakonissen Salzburg 2014
Zeichnungen 1971 – 2014
Im Rückblick war das Interesse unterschwellig immer da.
Zur Natur als Thema habe ich in meiner Arbeit als Bildhauer mit Landart und Interventionen erst gegen Ende der 80er Jahre gefunden.
Diese Ausstellung stellt eine Spurensuche dar, wie dieses Interesse in der Zeichnung Gestalt gewinnt.
Zwei Menschen verdanke ich auf diesem Weg sehr viel:
Beim Maler und Druckgrafiker Hermann Ober (1920 – 1997) habe ich Wege kennengelernt, der Natur mit Emotion zu begegnen und mit den Mitteln der Abstraktion zu verdichten.
Das Studium beim Bildhauer Ruedi Arnold (1945 – 2014) am Mozarteum schärfte den Blick und trug dazu bei, Zusammenhänge zu durchschauen und in eine adäquate Form zu bringen.
Die Teilnahme an den Rauriser Malertagen in den späten 70er Jahren hat mir das Repertoire der Natur auf vielfältige Weise vor Augen geführt.
Studien im Mühlviertel führten Ende der 80er Jahre zur fälligen Konzentration auf die Natur.
Um es mit Worten von Josef Zenzmaier zu formulieren, Zeichnen half mir dabei, „das rechte Maß zu finden“.
Zeichnen ist in diesem Sinn für mich als Lehrer in Bildnerischer Erziehung auch ein wesentlicher Teil der Persönlichkeits- und Allgemeinbildung im Unterricht.
Seit 2013 begann sich sich alles – Zeichnung, Druckgrafik, plastische Arbeiten – im Thema „Untersberg“ zu bündeln.
Als Bildhauer zu zeichnen bedeutet für mich, Phänomene zu ordnen, zu strukturieren, Wesentliches in eine einfache Form zu bringen. Ideen festzuhalten.
Als Vorarbeiten für plastische Arbeiten entstehen Skizzen, um Ideen festzuhalten, Studien zur Klärung der Idee, Pläne für Konzeption und Konstruktion.
Das Skizzenbuch ist da wie ein Tagebuch.
Die Plastik ist ja nur im eigentlichen Material begreifbar.
Die Auswahl von 1971 bis 2014 ist ein sehr persönlicher Rückblick, wie ich in der Zeichnung zur Natur als Thema gefunden habe.
Wolfgang Richter