Bambus vertikal / horizontal
Berchtoldvilla Salzburg
im Rahmen der Ausstellung „Im Maßstab“
Gemeinschaftsprojekt mit Robert Moser
Bambus, 630 x 880 cm
25 frisch geschnittene Bambusstangen von 4 m Länge sind durch schwarze Kabelbinder so miteinander verbunden, dass eine lange Linie entstanden ist, die mit dicken Stangen beginnt und dann immer dünner wird.
Diese elastische Linie baut durch das Eindrehen vom starken Anfang bis zum zarten Ende eine ziemliche Spannung auf. In der Mitte des Raums beginnend, zieht die Bambusline Kreise, die sich überlagern und durch das aufdrückende Gewicht die Form gleichsam von selbst halten. In der Horizontalen entsteht so eine der Zeit unterworfene Dynamik, die sich mit dem Trocknungsprozess des Bambus im Lauf der Ausstellungsdauer langsam verändern wird. Im Augenblick der Betrachtung sind diese Veränderungen nicht beobachtbar.
Robert Moser hat in seinem Atelier etwa 150 Bambusstäbe, wie man sie als Massenprodukt in der Gartenabteilung von Baummärkten findet, in Gruppen zu jeweils 5 Stück zusammengefügt und zwar in der Weise, dass sie sich gegenseitig stützen und einen steilen Kegel formen. Auf diese oben zusammengebunden Bambusobjekte hat er eine dicke Schicht weißer Dispersion aufgebracht und dann mit schwarzem Pigment gefasst.
Durch diese Bearbeitung haben sie ihre praktische Funktion verloren und der Fokus wird auf die rein ästhetische Qualität der zu Objekten mutierten Gebilde gelenkt.
Nachdem die Installation im Raum installiert war, reagierte Robert Moser darauf mit den 30 Bambusobjekten. Sie sind als Antwort auf die große Form des linearen Gebildes im Raum positioniert. Auf diese Weise wächst in einem dialogischen Verfahren die Installation „Bambus“ zu einem Ganzen.