Salzachkiesel
Schulprojekt 1.-4. Kl., insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler
Volksschule St. Radegund, Sept. 2023 – Mai 2024
Projektbeschreibung
Salzachkiesel
Schulprojekt 1.-4. Kl., insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler
Volksschule St. Radegund, Sept. 2023 – Mai 2024
Vorbesprechung mit den beteiligten Lehrerinnen.
Thema Salzachkiesel als unmittelbares Anknüpfen am Lebensraum der Schüler: St. Radegund liegt unmittelbar an der Salzachau: Orts- und Regionalbezug.
Steine Ufer und Kiesbänke bilden den Ausgangspunkt für das Projekt.
Einbetten in kindliche Fragehorizonte
Woher kommen die Steine – wie sind die Steine entstanden, warum haben sie unterschiedliche Farben? Wie entstehen die Formen der Steine?
Wie ist die Landschaft hier entstanden? Biosphäre Fluss. Biodiversität in der Salzachau.
Gemeinsame Entscheidung mit den Lehrerinnen, dass das Thema nicht nur ein gestalterisches Projekt wird, sondern über das ganze Schuljahr ganzheitlich und fächerübergreifend in Sachunterricht, , Deutsch, Kunst und Gestaltung, Technik und Design und Musik eingebaut wird.
Verlauf
1. Steine Sammeln
Einführung: Sensibilisierung für Größen, Formen und Farben. Wo die Steine herkommen. („zerkleinerte Teile vom Gebirge“)
Ziel: Die gesammelten Steine sind für ein Materialbild 20 x 30 cm. Die Steine werden auf einer Sperrholzplatte aufgeklebt, dann zum Aufhängen an der Wand gerahmt.
Deshalb nur kleine Steine bis max. 2 cm sammeln. Fürs Sammeln bringt jeder einen Behälter mit. Lehrausgang in die Salzachau zum Sammeln.
Hausaufgabe: damit die Steine ihre Farbpracht zeigen, daheim mit Pflanzenöl polieren.
2.Bildordnung entwickeln
Einführung: Vorstellen von verschiedenen Möglichkeiten, die Steine anzuordnen:
Bildformat: quer oder hoch; Ordnen nach Größe, Farbe.
Anordnung/Komposition als Quadrat, Viereck, Kreis, Oval, Dreieck, Spirale.
(Anknüpfungsmöglichkeit: Symbolik der Formen. Archetypische Grundformen).
1. Zeichnen der Form auf einem Blatt Papier.
2. Zeichnen in Originalgröße auf einem Karton, dann Auflegen der Steine.
3. Vorbereiten der Sperrholzplatte 20 x 30 cm: Aufstreichen von Acrylbinder, Aufstreuen von
Salzachsand als Bildgrund.
3.Realisierung
Überprüfung / Korrektur der Bildordnung.
Aufkleben der Steine.
4.Exkurse
Zu den geologischen Fragen: Fragestunde mit der Geologin Barbara Mauz (Universität Salzburg).
Exkurs Steinzeit/ experimentelle Archäologie Wie konnten die Steinzeitmenschen ohne Metallbohrer Löcher in Steine bohren?
Steine spalten
Wie sehen Steine innen aus?
Lehrausgänge
Zum Gletscherschliff (in der Nähe der Schule).
Ins Kieswerk: wie werden Kiesel weiterverarbeitet und wozu?
Ins Kohlebergbau- Museum Trimmelkam.
Ins Salzbergwerk Hallein.
Fächerübergreifend
Deutsch: Salzach Sagen lesen, eigene Sagen erfinden, Elfchen und Akrostichons schreiben,
Sprichwörter mit Stein.
Musik: Rhythmisches Lied mit Steinen.
Sachunterricht: Woher hat der Salzachkiesel seine Farbe? Eiszeit – Informationen, Kohlebergbau
in St. Radegund, wie kamen Salz und Fossilien in unser Gestein? Schiffsverkehr
auf der Salzach, Kieswerk, Steinbruch in St. Radegund, Gesteinszonen in OÖ,
Verwendung von Kieselsteinen.
Technik und Design: Spiele aus Stein mit selbstgenähten Filzbeuteln, Kakteen aus Stein, Schmuck aus
Salzachkieseln: Auswahl besonderer Steine/ Farben /Formen für Halsband (z.B.
Leder), 4mm Loch in den Stein bohren.
Zu einigen Aspekten des Themas entstehen Lernmaterialien / Plakate / Puzzles.
5.Große Arbeit auf dem Schulhof
Nach der kleinen Arbeit, die jede/r mit nach Hause nehmen kann, entsteht im Frühjahr auf dem Hof vor der Schule eine große Arbeit mit Salzachschotter.
Transformation des Projekts vom WS in ein partizipatives, begehbares Objekt ca. 10 x 12 m auf der Freifläche vor der Schule.
Stufe 1:
Besprechung möglicher Gestaltungsformen, ausgehend von den kleinen Objektbildern mit Salzachkieseln. Die Schüler*innen entscheiden sich für eine Form, die dann umgesetzt werden soll. Gewählt wird schließlich der Formtyp „Mäander“.
Stufe 2:
Präsentation verschiedener Mäanderformen: rund, eckig, ineinander verschachtelt, gespiegelt. Die Schüler*innen äußern ihre Meinung zu ihrer Lieblingsform, in einer Abstimmung wird „eckig“ gewählt.
Stufe 3:
Aus den eckigen Beispielen wird schließlich eine Form zur Realisierung gewählt. Ob diese positiv oder negativ ausgeführt wird, bleibt noch offen. Damit man durch das Objekt durchgehen kann, sollen die Wege ca. 50 cm breit sein, die Form auch ca. 50 cm. Daraus ergibt sich eine Gesamtgröße von ca. 10 x 12 m, das sind ca. 6 m3.
Stufe 4:
Aufzeichnen der Form auf der Freifläche, Markierung mit Kreide. Auslegen und Ausmessen mit Schülern der 4. Kl.
Stufe 5:
Aufbringen des Kieses, Körnung 16-32 mm. Der vom Kieswerk angelieferte Kies wird von den Kindern in Kübel abgefüllt und in die vorgezeichnete Form eingefüllt. Einweihung bei der Lesenacht. Der Kiesmäander bleibt bis zum Schulschluss und wird dann in den Ferien von der Gemeinde abgetragen.
Dank an die engagierten Lehrer*innen Evelyn Schnaitl, Katrin Huber, Gerhard Schwaighofer und die Schulleiterin Sigrid Stepanek für die fächerverbindende Planung sowie an Konrad Holzmann, Kieswerk Auer St. Radegund, Robert Tkauz (Kohlebergbau- Museum Trimmelkam), an die freiwillige Feuerwehr und an die Gemeinde St. Radegund.